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Karl Theodor Heigel, Sohn des Schauspielers am Münchner Nationaltheater August Heigel (1792–1849) und der Sängerin Helene, geborene Nössner, und Bruder des Bibliothekars und Schriftstellers Karl August Heigel (1835–1905), studierte an der Universität München. Während seines Studiums wurde er Mitglied des AGV München im Sondershäuser Verband. Er wurde 1872 am Bayerischen Hauptstaatsarchiv angestellt, habilitierte sich 1873, wurde Privatdozent für Geschichte an der Universität München, 1879 außerordentlicher Professor an der Universität, 1883 Professor der Geschichte am Polytechnikum und 1884 ordentlicher Professor der Geschichte an der Universität zu München. 1885 erfolgte seine Ernennung zum Direktor des Historischen Seminars der Universität.
Heigel war Bayerischer Staatsarchivar und Königlicher Geheimer Rat, seit 1875 Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und von 1904 bis 1915 deren Präsident.
Karl Theodor Heigel heiratete 1886 Maria Baur (* 1866), Tochter des Generalmajors a. D. Eduard Baur (1842–1884) und der Elise, geborene Reicheneder. Die Tochter Elise (* 1888) heiratete 1909 Friedrich Karl Nikolaus Endres, Mitarbeiter bei der Historischen Kommission der k.Akademie der Wissenschaften. Heigel wurde auf dem Münchner Waldfriedhof, Alter Teil (WAT) Grabnummer 39-W-12, bestattet.
Veröffentlichungen (Auswahl)
Der Übergang des Herzogtums Bayern von Heinrich dem Löwen auf Otto von Wittelsbach. Stuttgart 1867.
Im Auftrag des Königs Ludwig II. eine treffliche Biographie Ludwigs I., Königs von Bayern. Leipzig 1872.
Kain. Frei nach Byron’s Mysterium bearbeitet von Theodor Heigel. Für Solostimmen, Chor und Orchester componirt von Max Zenger. C. W. F. Siegel, Leipzig um 1875.
Der österreichische Erbfolgestreit und die Kaiserwahl Karls VII. Nördlingen 1877.
Die deutschen Kaiser. Stuttgart 1880.
Die Wittelsbacher, eine Festschrift. München 1880.
Aus drei Jahrhunderten, Vorträge aus der neuern deutschen Geschichte. Wien 1881.
Münchens Geschichte 1158–1806. München 1882.
Karl Theodor, Kurfürst von Pfalz-Bayern, in ADB Bd. 15, 1882, S. 250–258.
Neue historische Vorträge und Aufsätze. München 1883
(Hrsg.): Tagebuch Kaiser Karls VII. aus der Zeit des österreichischen Erbfolgekriegs. München 1883.
Quellen und Abhandlungen zur neuern Geschichte Bayerns (1884) und eine große Anzahl von Abhandlungen und Vorträgen, besonders in der Beilage der Allgemeinen Zeitung.
Nymphenburg. Eine geschichtliche Studie. Bamberg 1891.
Der Rastatter Gesandtenmord, in: Essays aus neuerer Geschichte. München, Stuttgart, Leipzig 1892, S. 199–217.
Politische Hauptströmungen in Europa im 19. Jahrhundert (= Aus Natur und Geisteswelt 129), Leipzig 1906.
Deutsche Geschichte vom Tode Friedrichs des Großen bis zur Auflösung des alten Reiches. Bd. 2: Vom Feldzug in der Champagne bis zur Auflösung des alten Reiches (1792–1806). Stuttgart, Berlin 1911.
Literatur (Auswahl)
Wilhelm Zils (Hrsg.): Geistiges und künstlerisches München in Selbstbiographien. Kellerer, München 1913, S. 151–156 (Digitalisat).
Erich Marcks: Nekrolog Karl Theodor Heigel. In: Jahrbuch der königlich bayerischen Akademie der Wissenschaften 1916, S. 151–156 (Digitalisat).
Karl Alexander von Müller: Karl Theodor von Heigel. In: Zwölf Historikerprofile. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1935, S. 61–71.
↑Otto Grübel, Sondershäuser Verband Deutscher Studenten-Gesangvereine (SV): Kartelladreßbuch. Stand vom 1. März 1914. München 1914, S. 88.
↑Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Hof- und Staats-Handbuch des Königreichs Bayern für das Jahr 1914. München 1914. S. 20.
↑Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Hof- und Staats-Handbuch des Königreichs Bayern für das Jahr 1914. München 1914. S. 33, 104.
↑M. Göbel, A. Kiock, Richard Eckert (Hrsg.): Verzeichnis der Alten Herren und Ehrenmitglieder des Naumburger Kartell-Verbandes Klassisch-Philologischer Vereine an deutschen Hochschulen, A. Favorke, Breslau 1913, S. 59.