Im nächsten Artikel tauchen wir in die faszinierende Welt von Rekrutierung ein. Von seinen Ursprüngen bis zu seinen Auswirkungen auf die heutige Gesellschaft werden wir alle relevanten Aspekte untersuchen, die es umgeben. Wir werden in seine Geschichte, seine Entwicklung im Laufe der Jahre und seine Relevanz in verschiedenen Bereichen eintauchen, um seine Bedeutung in der heutigen Welt besser zu verstehen. Mit dieser umfassenden Analyse wollen wir Licht ins Dunkel bringen und einen ganzheitlicheren Blick auf seinen Einfluss auf unser tägliches Leben bieten.
Truppenaushebung ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel. Zur fragmentarischen Prosastudie von Franz Kafka siehe Die Truppenaushebung.
Das Wort Rekrut stammt vom lateinischen recrescere (dt. „wieder nachwachsen“) und bezeichnet den Prozess, militärische Einheiten auf die volle Anzahl aufzufüllen.
Zwangsrekrutierung
In Kriegs- oder Krisenzeiten werden mitunter Zwangsrekrutierungen vorgenommen, in denen Rekruten in den Dienst der jeweiligen Streitkräfte gepresst werden. In Friedenszeiten wird der Personalbedarf der Streitkräfte ggf. auf der Grundlage einer Wehrpflicht - ergänzend zu den Freiwilligen - gedeckt. Die Zwangsrekrutierung von Staatsangehörigen der gegnerischen Partei ist durch das Kriegsvölkerrecht untersagt.
Beispiele:
Knabenlese hieß das System der im Osmanischen Reich praktizierten Aushebung bzw. Zwangsrekrutierung und -islamisierung, bei der christliche, vorwiegend männliche Jugendliche aus ihren Familien verschleppt und islamisiert wurden, um sie anschließend zum Teil an hervorgehobener Stelle im Militär- und Verwaltungsdienst des Reiches einzusetzen.
Im Zweiten Weltkrieg wurden in den durch das Deutsche Reich besetzten Gebieten zusätzlich zu dem Freiwilligenaufkommen Männer aus Polen, Slowenien, Luxemburg (siehe Luxemburger Zwangsrekrutierte), Belgien, dem Elsass und Lothringen (Malgré-nous) zum Kriegsdienst in Wehrmacht oder Waffen-SS gezwungen. Betroffen waren rund 100.000 Elsässer und 30.000 Lothringer. Das NS-Regime betrachtete sie aufgrund ihrer Deutschstämmigkeit als Volksdeutsche. Auch wurden Frauen zwangsrekrutiert und meist in Rüstungsbetrieben eingesetzt. Um der zwangsweisen Einziehung zu entgehen, gingen zahlreiche Männer in den Untergrund oder in den bewaffneten Widerstand. Deren Familien waren häufig Repressionen ausgesetzt. Nach dem Krieg wurden sie in ihrer Heimat oft als Kollaborateure behandelt.
Vor Beginn der russischen Invasion in die Ukraine wurde ukrainischen Männern in den selbstproklamierten Volksrepubliken Donezk und Luhansk die Ausreise untersagt; viele wurden zwangsrekrutiert und nach einer militärischen Kurzeinführung ohne Verpflegung an die Front geschickt, um dort gegen ihre eigenen Landsleute zu kämpfen.
↑Lina Verschwele: Zwangsmobilisierung im Donbass: Von Russland unterstützte Separatisten zwingen Männer zum Kämpfen. In: Der Spiegel. 5. Mai 2022 (spiegel.de [abgerufen am 5. Mai 2022]).